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Die Geschichte der Schwarzwalduhr

Die Geschichte der deutschen Kuckucksuhr begann in Süddeutschland. Vor 1630 wurde die Zeit, noch sehr ungenau, überwiegend mit Sonnen- oder Sanduhren gemessen. Als ein Glashändler aus der Tschechoslowakei mit einer so genannten Holzbalkenuhr zurückkehrte, veränderte dies die Welt der Zeitmessung. Diese Uhr hatte einfache Zahnräder aus Holz und Steine als Gewichte, und kein Pendel. Dennoch war sie ein großer Fortschritt gegenüber der Sanduhr und der Sonnenuhr.

Die in der Holzbearbeitung erfahrenen Bewohner der Region begannen, die Uhren in ihren Hütten zu bauen, als willkommenes Zusatzeinkommen während der Wintermonate. Im Frühjahr wurden sie dann von einem Hausierer in verschiedene Teile der Welt gebracht, um sie zu verkaufen. So wurde die Schwarzwalduhr in vielen Ländern der Welt populär.

Diese ersten Schwarzwalduhren waren noch keine Kuckucksuhren, aber sie wurden ständig verbessert und genauer. Der Drechsler Friedrich Dilger, der aus einem kleinen Dorf in Südwestdeutschland stammte, ging als wandernder Uhrenhändler nach Paris, und blieb dort ein Jahr, um sich in der dort schon raffinierteren Uhrmacherkunst weiterzubilden. Nach der Rückkehr brachte er die neuen Techniken mit nach Deutschland in seine Heimat, fertigte Spezialwerkzeuge an, und trug zu weiteren technischen Verbesserungen der Schwarzwälder Uhren bei. Er war zudem sehr erfinderisch in der Entwicklung von Uhren mit beweglichen Elementen oder mit Musikwerk.

Die Inspiration für die erste Kuckucksuhr könnte auch über Handelsrouten aus Frankreich gekommen sein. In der Kathedrale von Straßburg kündigte ein krähender Hahn die Anzahl der Stunden an. Es wird gesagt, dass die allererste deutsche Kuckucksuhr im Dorf Schonwald von dem ähnlich erfinderischen Uhrmacher Franz Anton Ketterer hergestellt wurde. Es gab bereits spezielle Kunstuhren, die mit aufwendigen beweglichen Elementen ausgestattet waren - darunter Tänzerinnen, oder ein Skelett, das sich stündlich um ein Stundenglas drehte. Die Uhr von Ketterer war die erste echte deutsche Kuckucksuhr. Der geniale Mechanismus zum Betreiben des Kuckucksrufes ist heute wie damals derselbe: Der Ton wird durch zwei vom Uhrwerk periodisch aktivierte Blasebälge erzeugt, die Luft durch kleine Orgelpfeifen schickten.

Die Herstellung einer Schwarzwalduhr ist sehr komplex. Einige Dörfer oder Regionen spezialisierten sich daher auf die Herstellung der Zahnräder, andere auf das Gehäuse uoder die komplizierten Holzschnitzereien, die von ausgebildeten Holzschnitzern angefertigt wurden. Diese echten Kuckucksuhren wurden dann zusammengebaut und verkauft. Im Laufe der Jahre entwickelten sich die typischen Themen und Motive der Kuckucksuhren, wie zum Beispiel das Jägerthema. Die Uhren wurden kunstvoll mit handgeschnitzten Jagdbildern, Geweihen, Hirschköpfen und Pulverhörnern verziert.

Ein weiterer, noch heute bekannter Stil war das Bahnhäusle, das mit wilden Weinreben verziert war. Die Bahnhäusle Uhren wurden so geschnitzt, dass sie wie die Aussichtshäuser aussahen, die die italienischen Tunnelbauer beim Bau der Bahnlinie errichtet hatten. Das, was wir heute als traditionelle, geschnitzte Schwarzwalduhr kennen, hat seinen Ursprung in diesem Design.

Eine authentische Kuckucksuhr findet man heute im guten Fachhandel oder im Internet. Echte Kuckucksuhren werden von Firmen wie Hekas und Rombach & Haas hergestellt. Ein weiterer bekannter Uhrmacher ist Anton Schneider. Er stellt über 300 verschiedene Modelle von echten Kuckucksuhren her.

Die heutige deutsche Kuckucksuhr wird mit dem gleichen, gewichtsbetriebenen mechanischen Uhrwerk wie damals hergestellt, nur ist dieses inzwischen aus langlebigem Metall. Es gibt inzwischen aber auch batteriebetriebene Quarzuhren. Der Kuckuck wird in dem Fall ebenfalls durch eine digitalisierte Aufzeichnung erzeugt. Für welche Schwarzwalduhr Sie sich auch entscheiden, Sie können sie ein wenig mehr schätzen, wenn Sie etwas über deren lange Tradition und Geschichte wissen.

Die Geschichte der Schwarzwalduhr